Dachverband der
Luftsportvereine in Schleswig-Holstein
Mitglied im Deutschen Aero-Club
und im Landessportverband Schleswig-Holstein

Dachverband der Luftsportvereine in Schleswig-Holstein
Mitglied im Deutschen Aero-Club
und im Landessportverband Schleswig-Holstein
Wir trauern um Jörg Liesegang

Freundlich im Ton, stets hochmotiviert und immer klar in der Sache - das sind nur einige der Wesenszüge, die seine Fliegerkameraden im Luftsportverband Schleswig-Holstein von Jörg Liesegang in Erinnerung behalten werden. Und selbstverständlich auch all das, was er in Sachen Aus- und Fortbildung von Piloten auf die Beine gestellt hat. Der 59-jährige Luftsportler und Berufspilot ist am Nachmittag des 16. Juni bei Heidmühlen im Kreis Segeberg mit seinem Flugzeug, einer Rand Robinson KR-2, abgestürzt und dabei ums Leben gekommen.
Er war auf dem Weg von Rudolstadt nach Kropp, wo er mit seiner Familie wohnte. Einen kurzen Zwischenstopp hatte er zuvor in Magdeburg eingelegt. Jörg Liesegang leitete nicht nur die Ausbildungsorganisation (ATO) des Luftsportverbandes, sondern etablierte auch die Fortbildung für alle Piloten an zwei professionellen Simulatoren in dem Trainingszentrum des Verbandes auf dem Flugplatz Schachtholm bei Rendsburg. Die Geräte hatte er persönlich mit Hilfe von Vorstandskollegen aus Ungarn geholt. Viel aufwändiger als der Transport war dann die Konfiguration der beiden Simulator-Plätze und deren Software. Sie erlaubt sogar Manöver zu trainieren, die in der Realität wegen der Gefährlichkeit möglichst nicht geübt werden.
Er schöpfte dabei aus einer enormen beruflichen Erfahrung. In der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) der DDR war er zum Segelflieger ausgebildet worden, wechselte danach zur Luftwaffe der Nationalen Volksarmee und fand dort den Weg zu den Transportfliegern. Von Dresden aus flog er unter anderem die Antonow An26 - auch den letzten Flug dieses Typs in Diensten der Bundeswehr.
Folgerichtig wechselte er nach der Wende zu den Transportfliegern in Hohn, kündigte später aber bei der Bundeswehr, um in Bremen für die Lufthansa den fliegerischen Nachwuchs auszubilden - der Auftakt zu seinem umfassenden Wirken als Fluglehrer. Er trug nicht nur formal den Titel Head of training, sondern verkörperte den Ausbildungsleiter auch im umfassenden Sinn.
Alle im Luftsportverband sind zutiefst erschüttert über dieses tragische Unglück. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt der Familie und allen, die Jörg kennenlernen konnten.